Forstwirtschaft im Staatswald

Der Steigerwald ist nach dem Spessart das zweitgrößte Laubwaldgebiet Bayerns. Die Bewirtschaftung erfolgt - so wie im gesamten bayerischen Staatswald - nach dem Prinzip „Nutzen und Schützen“. Es ist ein ausgeklügeltes Konzept, welches die Artenvielfalt wieder verbessert und trotzdem die Nutzung des wertvollen Rohstoffes Holzes ermöglicht.

Nachhaltige Forstwirtschaft heißt für uns, die drei Bereiche Ökologie, Ökonomie und die soziale Funktion der Wälder in der Balance zu halten. Dabei ist es wichtig, die Menschen mit dem nachwachsenden und ökologischen Rohstoff Holz zu versorgen. Gleichermaßen soll die Natur erhalten und Biodiversität gefördert werden. In der Praxis wird das über eine Totholzanreicherung, den Schutz von Biotopbäumen und durch ein Mosaik dauerhaft aus der Nutzung genommener Flächen zur Erhaltung der Artenvielfalt erreicht. Wir verfolgen eine konsequente Mischwaldstrategie und setzen auf einen hohen Laubholzanteil. Zudem müssen die wichtigen Waldfunktionen für Luft und Wasser gesichert sowie die Erholungsfunktionen der Wälder erhalten werden.

Baum
 

Was leistet eigentlich ein Hektar Wald?

Ein Hektar Wald ist nicht viel - auf den ersten Blick. Doch wer auf diesen 100x100 Metern genauer hinsieht, entdeckt ein kleines Universum. Wer sich die Zeit nimmt, und sich darauf einlässt, hat wohl für den Rest seines Lebens genug zu tun. Das Geflecht des Lebens durchdringt alles, es ist ein Ökosystem für Tiere, Pflanzen und den Menschen.

 

Der Borkenkäfer

Der Klimawandel bedroht die Wälder in Bayern. Dies wurde im „Trockensommer 2018 besonders deutlich. Hitze und Trockenheit schaden dem Wald und insbesondere der flachwurzelnden Fichte, wirken sich andererseits jedoch positiv auf die Entwicklung des Borkenkäfers aus. Je wärmer und trockener ein Sommer ist, desto massiver vermehrt sich dieser Waldschädling, befällt mehr Fichten und bringt sie zum Absterben.  Die Bayerischen Staatsforsten haben daher ein deutschland- und europaweit einmaliges professionelles Borkenkäfermanagement entwickelt, um den Waldschädling möglichst effektiv zu bekämpfen.

Und dabei kommt es auf Geschwindigkeit an: Erfolgreich bekämpft werden kann der Borkenkäfer nur, wenn die befallenen Fichten rasch gefunden, das Holz schnell aufgearbeitet und zügig aus dem Wald transportiert wird. Zwischen dem Entdecken eines befallenen Baumes und dem Abtransport aus dem Wald dürfen nur noch wenige Tage liegen. Dafür haben die Bayerischen Staatsforsten eine Borkenkäfer-App für Smartphones entwickelt, mit der in Echtzeit befallene Bäume aufgenommen und in digitalen Karten markiert werden können. So sind alle miteinander vernetzt und damit immer auf dem gleichen Kenntnisstand, vom Förster über den Waldarbeiter bis zum Forstbetrieb.

Klicken Sie sich durch unser interaktives Erklärbild und erfahren Sie wie wir den Borkenkäfer im Staatswald „in Schach“ halten: